PZ: Wegweisendes am Wegesrand Etliche spannende Einblicke bei Tour der Grünen Liste durch Hohenwart

Quelle: Pforzheimer Zeitung

Wegweisendes am Wegesrand

Etliche spannende Einblicke bei Tour der Grünen Liste durch Hohenwart

 

CLAUDIUS ERB PFORZHEIM-HOHENWART

Die beengten Verhältnisse im Gerätehaus sind ein wichtiges Thema beim Ortstermin der Grünen Liste. Hier diskutieren CDU-Ortschaftsrat Martin Keuerleber, Eckhard von Laue, Feuerwehrkommandant Jens Witteck, Ortsvorsteher Karl Schröck, Axel Baumbusch und Emre Nazli (von links). Foto: Seibel

„Hohenwart hätte dann eine komplett neue Ortsmitte“, sagt Ortsvorsteher Karl Schröck und deutet auf die Freifläche gleich neben der Kirche. Dort könnte es endlich was werden mit einem Komplex aus betreutem Wohnen, vielleicht auch Tagespflege, Arztpraxis und Café, möglicherweise einem kleinen Laden – Baustein für ein stimmiges Ensemble mit Schule, Kindergarten, Rathaus, Gemeindehaus. Es ist eine von etlichen Stationen des gut zweistündigen Rundgangs mit der Grünen Liste an diesem Freitagnachmittag kreuz und quer durch den Ort.

Die Tour reicht von der Hohen Warte, die bald den dringend nötigen neuen Anstrich erhalten soll, über das bereits ausgereizte Neubaugebiet am Renz-von-Damnitz-Ring bis zum Gewann Mähdachäcker, das den so heiß begehrten Raum für weitere Wohnhäuser bietet (die PZ berichtete). Allerdings müssen dafür die Besitzer der Grundstücke – neun Parteien, 18 Personen – den Segen geben. Stimmen die Eigentümer nicht zu, „sterben die Pläne“, sagt Schröck.

Axel Baumbusch regt – gerade mit Blick auf das frisch bebaute Gebiet – eine Gestaltungssatzung für den Bereich Mähdachäcker an. Damit sich kein baulicher Wildwuchs, sondern ein einheitliches Bild wie in Pforzheims Tiergarten ergibt.

Tückische „Knobelbecher“

Unter den 16 Teilnehmern der Tour sind Baumbuschs Stadtratskollegen Emre Nazli und Eckhard von Laue, Ortschaftsräte, weitere interessierte Bürger und Jens Witteck, Abteilungskommandant der Feuerwehr. Er führt vor Augen, dass eine Erweiterung des 1987 errichteten Gerätehauses unerlässlich ist. Die Fahrzeuge sind heutzutage größer, stehen deshalb in Reihe, beim hinteren geht die Tür nur auf, wenn vorne rangiert wird. „Eigentlich nicht zulässig“, weiß Witteck. Mehr Spinde müssen her, weil Einsatz- nicht neben Zivilkleidung hängen darf: „Sonst tragen wir Schadstoffe nach Hause.“ Tatsächlich gibt es nur eine Dusche – für Männer wie Frauen. Stabraum, Büro, Jugendraum? Fehlanzeige.

Die Feuerwehr liege der Grünen Liste sehr am Herzen, betont Baumbusch. Was die freiwilligen Abteilungen leisteten, werde in der Kernstadt „völlig unterschätzt“. Untragbar sei es, dass Ehrenamtliche für geeignetes Schuhwerk selbst aufkommen müssten und nur jene einfachen Stiefel gestellt bekämen, die Witteck „Knobelbecher“ nennt. Das Umknicken sei die häufigste Ursache von Verletzungen. „Wir können nicht verlangen, dass die, die im Auftrag der Stadt für Sicherheit sorgen, dafür auch noch Geld bezahlen müssen“, sagt Baumbusch.

Auch zur Nahwärme-Versorgung öffentlicher und einiger privater Gebäude oder die Diskussion um den Standort für ein Kindertrampolin erfahren die Stadträte Neues. Seine Fraktion stehe voll zur „Teilautonomie“ der Stadtteile – eigener kleiner Bauhof, eigene Feuerwehr, bürgernahe Ortsverwaltung, resümiert Baumbusch: „Hohenwart ist ein schöner Stadtteil und auf einem guten Weg.“

 


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