Verzicht auf Laubbläser und Aufstellung von Laubboxen

An Herrn Oberbürgermeister

Peter Boch

Neues Rathaus

75158 Pforzheim

Pforzheim, den 17.10.2022

Verzicht auf Laubbläser und Aufstellung von Laubboxen

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Boch,

die Gemeinderatsfraktion der Grünen Liste stellt den

Antrag:

Der Gemeinderat beschließt, die Verwaltung wird beauftragt:

Auf die Laubbläser bei der städtischen Park- und Straßenpflege zu verzichten. Es gibt mehrere Gründe, die einen solchen Verzicht untermauern:

  • alle Geräte schädigen bodennah lebende Kleinlebewesen. Denn der Luftstrom von Laubbläsern kann bis zu 200 Kilometer pro Stunde erreichen und für viele kleine, auf dem Boden lebende Lebewesen wie Insekten, Spinnen, Schmetterlingslarven, Asseln und Tausendfüßer tödlich sein.
  • Untersuchungen des Umweltmedizinischen Informationsdienstes des Umweltbundesamtes haben bereits im Jahr 2002 ergeben, dass es beim Betrieb eines Laubbläsers zu einer gesundheitlich bedenklichen Erhöhung der Luftkeimgehalte in der näheren Umgebung kommen kann. Eine Studie der Technischen Universität Graz aus dem Jahr 2013 zeigt, dass beim Einsatz eines Laubbläsers auf Wegen oder Straßen sechs- bis zehnmal so viel Feinstaub aufgewirbelt wird, wie beim Einsatz eines Besens. Diese aufgewirbelten Feinstäube verschlechtern die Qualität der Stadtluft zusätzlich zu den bereits bestehenden Belastungen.
  • Geräte mit Verbrennungsmotor erzeugen darüber hinaus Luftschadstoffe, die bei den meisten Laubsaugern und -bläsern sogar ungefiltert in die Umgebung geblasen werden.
  • Laubsauger und -bläser können im Betrieb zwischen 90 und 120 Dezibel laut werden. Damit sind sie ungefähr so laut wie eine Kettensäge oder ein Presslufthammer. Der Lärm kann aber nicht nur Menschen stören, sondern stresst auch Tiere – insbesondere Vögel. Besonders in der Brutperiode im Frühjahr sowie im Herbst – der Zeit, in der Tiere eigentlich für den Winter Energie sparen müssen.

Deshalb rät selbst das Umweltbundesamt vom Einsatz der Geräte ab. Rechen und Besen sind eine wirkliche Alternative, die außerdem Arbeitsplätze schafft. Diese Personen können in den anderen Jahreszeiten in anderen Bereichen der Stadtbildpflege beschäftigt werden.

Auch Abtransportieren vom Laub ist aus ökologischer Sicht schädlich für unterschiedliche Kleintiere, die in der Bodennähe leben. Aus diesem Grund ist es aus der Sicht der Fraktion erforderlich Laubboxen in unterschiedlichen städtischen Bereichen aufzustellen, die nicht nur für Zwecke der städtischen Straßenpflege benutzbar wären, sondern auch von den Einwohnern befüllt werden könnten.

Mit freundlichen Grüßen,

Axel Baumbusch            Emre Nazli                      Petra Bösl

Stadtrat                        Stadtrat                          Stadträtin


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